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Heilungscode der Natur

oder Öko-Psychosomatik, die Mensch-Natur-Medizin

Clemens G. Arvay, ein junger Österreichischer Biologe beschäftigt sich mit der Beziehung zwischen Mensch und Natur in seinem aufschlussreichen Buch "Der Heilungs-Code der Natur" - Die verborgenen Kräfte von Pflanzen und Tieren entdecken.

Er erklärt an Hand von vielen wissenschaftliche Daten und Untersuchungen, dass Natur, insbesondere Bäume äusserst heilsam auf Menschen wirken.

Renomierte wissenschaftliche Fachjournale wie "Science" und "Nature" haben viele solcher Studien veröffentlicht, die eindeutig belegen, wie wohltuend und gesundend Pflanzen auf uns Menschen wirken - nicht nur als Nahrung oder Heilkraut, sondern einfach durch ihre Mit-existenz.

Zum Beispiel würden laut einer kanadischen Studie zehn Bäume die um den Lebensmittelpunkt eines Menschen stehen, einer höheren Lebenserwartung von 7 (!!) Jahren entsprechen.

Wissenschaftler von Unis aus der ganzen Welt, Mediziner, Biologen und Psychologen stossen immer wieder auf den Zusammenhang zwischen Bäumen und Zivilisationskrankheiten.

Auf der Suche, warum dies so ist, wurde herausgefunden, dass Bäume untereinander "chemisch" kommunizieren (siehe auch mein Blog Wood Wide Web).

Sie geben Moleküle aus der Gruppe der Terpene ab, die von anderen Bäumen verstanden werden, wie wir die Wörter der menschlichen Sprache verstehen.

Nach jüngsten Erkenntnissen reagiert unser menschliches Immunsystem, das kommunikationsfähig ist, auf diese chemischen Botschaften mit einer starken und messbaren Steigerung der Abwehrkräfte und mit vor Krebs schützenden Mechanismen.

Diese Wirkungen der Baum-Terpene wurde in Laborversuchen vielfach abgesichert, sogar internationale Krebsforscher, die sich sonst nicht für Bäume interessieren, fanden heraus, dass Terpene aus Bäumen gegen Tumorzellen wirken. Diese Wissenschaftler setzen ihr Hoffnung auf das heilsame Potential der Terpene für die zukünftige Behandlung von Krebs!

Der Zusammenhang von Zivilisationskrankheiten und Abwesenheit von Natur lässt darauf schliessen, dass uns die Trennung von Wald, Bäumen und Natur kränker macht als bisher angenommen. Unser Imunsystem wir geschwächt durch fehlenden Kontakt mit der Natur!

Der mehrheitliche Aufenthalt in Räumen statt draussen wirkt sich auch auf die extreme Zunahme der Kurzsichtigkeit aus, in Städten tritt Kurzsichtigkeit viel häufiger auf als in ländlichen Regionen, in Tokio z.B. sind fast 90!% der Bevölkerung kurzsichtig.

Über Jahrtausende der Menschheitsgeschichte waren Menschen Wald-oder Savannenbewohner, unser Immunsystem hat sich diesen Gegebenheiten angepasst.

Unser Körper endet nicht an der Hautoberfläche, wir sind in stetigem Austausch mit unserer Mitwelt, wir sind ein "Holon", ein sich überschneidendes Teil des Ganzen.

Dieses Phänomen kennen wir gut vom Autofahren. Hier erweitern wir unsere Körperwahrnehmung auf die Grösse des Autos, bei neuen Autos dauert das manchmal eine Weile - oder Beule ;-) bis diese erweiterte Körperwahrnehmung intus ist. Der Mensch ist ein Naturwesen, nicht nur ein Kulturwesen!

Wir lebten also damals, als Wald und Savannenbewohner wirklich in Einklang mit der Natur - die Bäume beeinflussten unser Immunsystem stärkend.

Auch der Bewegungsapparat leidet besonders an unserer neuen, zivilisierten Lebensweise. Gelenkgerechter Sport auf natürlichem Untergrund, auf Waldwegen statt Asphalt, kann viele Beschwerden lindern oder heilen, Mangel an Tageslicht bei Kindern hängt mit der zunehmenden Kurzsichtigkeit zusammen - das Auge braucht sein natürliches Umfeld um sich richtig zu entwickeln.

Viele weitere Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, hoher Blutdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselbeschwerden etc hängen damit zusammen, dass wir nicht mehr in unserem natürlichen Lebensraum leben.

Wir stehen in einem Funktionskreis mit der Natur und daraus hat sich die Biophilia - die Liebe zum Leben entwickelt. Laut Psychoanlytiker Erich Fromm "Die Tendenz, das Leben zu erhalten und sich gegen den Tod zu wehren, ist die elementarste Form der biophilen Orientierung und aller lebenden Substanzen eigen"

Oder auch Fromm: "Wer das Leben liebt, fühlt sich vom Lebens- und Wachstumsprozess in allen Bereichen angezogen" - und wo sind diese Prozesse intensiver als in der Natur?

Die "Biophilia-Hypothese" (Edward Wilson) besagt, dass die Hinwendung zur Natur genetisch in uns Menschen angelegt sei - die "angeborene Tendenz, die Verbindung mit der Natur und anderen Lebensformen zu suchen".

Die Natur steckt voller Einflüsse und Reize, viele Wirkstoffe kennen wir noch gar nicht bewusst, die wir aber dank unserer biophilen Kräfte entschlüsseln und nutzen können. Clemens G. Arvay sagt daher, dass der "Heilungscode der Natur", ein Produkt der Evolutionsgeschichte ist - wir haben uns fortlaufend an unsere Mitwelt angepasst und umgekehrt.

Bäume schützen im Wald ihre Terpene vor direkter Sonneneinstrahlung und verhindern, das die gesunden Substanzen durch UV-Strahlung zerstört werden - diese bleiben dann im Waldesinneren - Zufall? - genau in Menschennasenhöhe am stärksten konzentriert.

DHEA, ist ein Hormon das in der Nebennierenrinde gebildt wird, eine körpereigene Herzschutz-Substanz. Dessen Abnahme im Blut trägt wesentlich zum Alterungsprozess bei. Medizinische Studien belegen, dass ein Aufenthalt in der Natur zu einem deutlichen Anstieg der DHEA-Produktion führt, im Gegensatz zu einem Auftenhalt in der Stadt.

Der Parasympathikus ist der Nerv der Ruhe, der für Entspannung sorgt und sein Gegenspieler, der Sympathikus, der Nerv der Erregung möchten wie Yin und Yang im Gleichgewicht stehen, meist ist bei unserer Lebensführung vorwiegend der Sympathikus aktiv und verursacht Stress, was Verdauungsfunktionen und Immunsabwehr zurückfährt und Herzfrequenz, Blutdruck und Blutzucker steigenm lässt. Die Folgen der Dominanz des Stress-nerves kennen wir. Sind wir unter Stress, sind wir auch wenig empfänglich für die Heilungscodes der Natur.

In Versuchen wurde eruiert welche Landschaftselemente den Nerv der Ruhe besonders aktivieren:

* stehende und glitzernde Wasserobeflächen, wie Teiche, Seen und Lagunen

* ruhige Fliessgewässer

* Meere und Ozeane

* Blüten, blühende Gehölze

* Gärten mit Obstbäumen und Gemüse

* Beerenhecken

* ruhige Plätze im Wald, an denen wir Pilze sehen oder riechen können

* Vögel und Vogelgesang

* Bäume, vor allem solche mit rauer Borke, knorrigem Wuchs oder ausladenden Kronen, die viel Schatten spenden

* Lichtungen oder Wiesen auf denen verstreut Bäume, Sträucher oder Baumgruppen stehen (Savannenartige Landschaften)

In Japan und Korea ist das "Waldbaden", der Aufenthalt im Wald, eine anerkannte Heilmethode und wird staatlich gefördert.

Clemens G. Arvay geht auch auf die heilsame Wirkung von Tieren auf uns Menschen ein:

Es ist nachgewiesen, dass freunliche Kontakte oder gar Freundschaften mit Tieren eine unmittelbare und messbare positive Auswirkung auf unser Imunsystem haben, z. B. dass Menschen mit Haustieren viel schneller genesen und weniger Schmerzmittel benötigen als Menschen ohne Tierkontakte.

Nur schon das Streicheln eines Hundes - im Verleich mit dem Streicheln eines Stoffhundes - hat einen starken Anstieg des Immunglobulins A zur Folge, eines der wichtigsten Abwehrstoffe. Ältere Menschen mit Haustier haben wesentlich bessere Blutwerte als Vergleichsgruppen ohne Haustier.

Tiergestützte Therapien haben bei Hirnverlezten, Komapatienten, in der Psychiatrie sehr gute Erfolge. Mensch-Tier Kontakte fördern z.B. das Oxytocin, unser "Bindungshormon" das bei der Gestaltung sozialer Interaktionen mit anderen Menschen eine wichtige Rolle spielen. Auch Tiere aktivieren unsere biophilen Kräfte! (siehe auch mein Blogbeitrag Trockennasenaffen)

Clemens G. Arvay schreibt:

Viele namhafte Wissenschaftler haben sich gegen eine materialistische Sichtweise der Natur und der Lebensprozesse ausgesprochen, darunter der Zoologe Jakob Johann von Uexküll, der Entdecker des Funktionskreises zwischen den Lebewesen und ihrer Umwelt. Der 1981 verstorbene deutsche Physiker Walter Heitler warnte vor dem "überbrodenden Materialismus", der "üble Blüten treibt".

Albert Einstein war Pantheist, das heisst er ging von einer geistigen Kraft aus, die im gesamten Kosmos und in der Natur gegenwärtig ist. Auch C.G. Jung wandte sich gegen den Materialismus und erkannte in der Natur eine geistige Kraft.

Es kam alles ganz anders als es sich frühere Koryphäen der Wissenschaft wünschten. Der Mainstream der Biologen versucht, sämtliche Lebensprozesse auf blosse materielle Chemie zu reduzieren. Manche wollen im chemischen Molekül der DNS sogar die formende Lebenskraft "eidos" gefunden haben, die Aristoteles in den Lebensformen vermutete. Andere sehen im DNS-Molekül den "unbewegten Beweger", den er hinter den Lebensprozessen sah.

Die ersten Lebewesen vor vier Milliarden Jahren sollen sich aus urzeitlichen Pfützen auf Steinen, aus Lehmpartikeln oder aus Fettaugen im Wasser erhoben haben.

Das Bemühen vieler Biologen, um jeden Preis eine rein auf Chemie basierende Erklärung für die Initialzündung des Lebens zu finden, ist entgegen aller Versprechen seit etlichen Jahrzehnten ohne Erfolg geblieben. Ähnlich wie in der Biologie scheitern bisher auch Versuche der Physiker, die Entstehung des Universums "aus dem Nichts" glaubhaft zu machen.

Der Radikalmaterialismus gipfelte bisher in der Behauptung zeitgenössischer Neurowissenschaftler, das menschliche Bewusstsein liesse sich ebenfalls ausschliesslich auf chemische Vorgänge im Gehirn zurückführen. Dasselbe gelte für Tier-Bewusstsein.

Wir selbst werden für identisch mit unserem Gehirn erklärt und Neurowissenschaftler vertreten die Vorstellung wir befänden uns in der Schädelhöhle und seien durch Leitungen an unsere Wahrnehmungsorgane angeschlossen. Die Beziehung eines Menschen zu einem anderen Menschen oder zu einem Tier bedeutet so zu Ende gedacht, dass ein Hirn durch seine neuronalen Schaltkreise wie ein Roboter in eine Assoziation mit einerm anderen Hirn hineingezwungen wird. Der Mensch sei eine Maschine, sein Geist die Software. Dieses neue Menschenbild löst bei vielen Unbehagen bis hin zu psychischen Beschwerden aus, da damit ein gravierender Eingriff ins menschliche Selbstbild und in unser Sinnesempfinden verbunden ist.

Bereits im Einzeller LUCA war ein "Bewusstseinskeim" angelegt. Bewusstsein war von jeher eine Eigenschaft des gesamten Lebewesens, das im Funktionskreis mit der Umwelt steht. Es lässt sich nicht auf ein Organ reduzieren...

(Wer ist LUCA? Last Universal Common Ancestor - unser aller letzter universeller gemeinsamer Vorfahre, die früheste aller Lebensformen ein geschlechtsloser Einzeller, der nach Annahmen der Wissenschaft vor ca 4 Milliarden Jahren entstand, das erste Leben auf der Erde.)

...Seit der Entdeckung des Bauchhirns wissen wir, dass Gefühle und Stimmungen auch von dort ausgehen. Mit dem Begriff "Bauchgefühl" hatte der Volksmund also immer schon recht. Bewusstsein entsteht durch die Interaktion eines ganzheitlichen Lebewesens mit der Umwelt und mit anderen Lebewesen. Bewusstsein überschreitet unsere Körpergrenzen und ist auch in der Welt zu Hause.

Öko-Psychosomatik ist die interdisziplinäre (Nutzung von Methoden verschiedener Fachrichtungen, Anm. S.) Erforschung der Mensch-Natur-Medizin, die Verbindung von Ökologie und Medizin.

Sie betrachtet den Menschen als Teil des Netzwerks des Lebens und rückt den Heilungscode der Natur in den Mittelpunkt. Es geht vor allem um die therapeutischen Wirkungen der Natur auf den Menschen.

Gartentherapie, Waldmedizin oder tiergestütze Therapien können als öko-psychsomatische Therapien bezeichnet werden, die Vision von Clemens Arvay ist eine gezielte Verbindung des Homo sapiens mit Natur zu Heil- und Therapiezwecken.

Ich finde dieses Thema sehr wichtig, finden wir hier doch wieder einfache Methoden, die wir selber und kostenlos anwenden können um bewusst, achtsam und selbstbestimmt zu leben!

Zum Thema:

Ein interessante Aufzeichung eines Webinars über das Thema mit Clemens G. Arvay und Wolf-Dieter Storl

Haustiere sind gut fürs Gemüt auch weil sie uns immer wieder zum lachen bringen - Wursti beim Versteckis spielen: "Mau- Wann findest Du mich endlich?" :-)

Alle Fotos von Susanne

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