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Nur Mut!

Das Thema Mut begegnet mir in letzter Zeit immer und immer wieder, schlage ich das Buch, Herz des Yoga" von Sat Hari Singh auf, finde ich mich sogleich beim Tor 4 und das heisst MUT mit dem Schlüsselsatz:

Es kommt nicht auf das Leben an, sondern auf den Mut, mit dem du lebst (Yogi Bhajan)

Das ganze spirituelle Leben braucht Mut. Im Moment des Mutes, der Probe meines Mutes, bin ich ganz allein. Allein mein Glauben, meine ganze Erfahrung, getragen und gehalten zu werden von Gottes allgegenwärtiger Liebe, lässt mich Unaushaltbares aushalten, Versprechen halten, Wort halten, die einmal gegebene Hand nicht wieder loslassen. Mut macht furchtlos.

Mut ist der Ausdruck meines Willens, meine innersten Überzeugungen zu leben und zu verwirklichen. (...)

Ohne Mut kann ich mich nicht verwirklichen. Wenn ich mutlos werde, werde ich wertlos. Mut allein lässt mich zu mir selbst und zu meinen Werten stehen. Mein Mut ist meine persönliche Stärke, mit der ich mich zu meiner Überzeugung, zu meinen inneren Werten bekenne, zu allem, was mir wichtig und wertvoll ist, zu allem, was ich bin.

Mut finde und beziehe ich aus meinem Nabelzentrum. Es ist mein Nabelzentrum, das mich mit der Quelle der Kraft verbindet. Ich kann nur mutig sein, wenn ich mir ganz gewiss sein kann, dass ich mit dieser Quelle in der Unendlichkeit verbunden bin.

Aus meinem Nabelzentrum entspringen 72 000 Nadis, feinstoffliche Meridiane, die mein ganzes Wesen mit dieser unendlichen Kraft versorgen können. Dadurch, dass ich mich vor dieser Kraft in Demut verneige, vermag ich sie zu benutzen und bin gefeit vor jeder Form von Übermut und Aggression.

Der yogische Nabel ist nicht gleichbedeutend mit unserem natürlichen Nabel. Der yogische Nabelpunkt liegt äusserlich unsichtbar 2 bis 3 Fingerbreit unterhalb des natürlichen Nabels. (...) Er ist das Zentrum der Energie, das Kraftwerk unseres Körpers.

Zur Stärkung des Nabelzentrums und damit unseres Mut-Zentrums sind im empfehlenswerten Buch "Das Herz des Yoga" (mit schöner Mantra CD) Yoga Übungen und Mediationen beschrieben mit wohlklingenden Namene wie "Die Regentin des Nabels (Sat Kriya)"

Sat Hari Singh schreibt weiter zum Thema Mut:

Das Herz gilt gemeinhin als schwach. Sich von Liebe leiten zu lassen, gilt als naiv, unwissend und unmöglich. Jesus Christus, der Erleuchtete, wird gemeinhin eher als das liebe Jesulein, als Kindlein in der Krippe, verehrt denn als mächtiger spiritueller Lehrer.

Seine Fähigkeit, die andere Wange hinzuhalten, ja, sich am Kreuz zu opfern, gilt eher als bedaurenswerte Ohnmacht oder als bemitleidenswerte Schwäche denn als spirituelle Kraft oder mächtigste Form der Gottesverwirklichung. Er erklomm die höchsten Höhen des Yoga. Er ging den Weg des Herzens mit vollkommenem Mut. Er ergründete die Tiefen der Meditation, sodass sein Vertrauen grenzenlos wurde.

Aus diesem Vertrauen wurde sein gewaltiger Mut gespeist. Sein Leben ist ein grosses Beispiel für den spirituellen Mut, den jeder Yogi auf seinem Weg verwirklichen muss.

Es ist ein Segen, eine Gnade, wenn es gelingt weise zu handeln. Wir können darum beten, wie in dem bekannten Gebet:

"Oh Herr gib mir den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, und die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden."

Dann blättere ich in Inas schönem Buch "Geliebte Fremde Welt" und wieder springt mich das Thema Mut an:

"Mut ist nicht Freisein von Angst, sondern ihre Überwindung"

und sie schreibt dazu:

Dies ist der eigentliche Triumph, die Zähmung der Furcht und Sorgen, nicht aber, nie wieder welche zu verspüren.

Das einzige, was ich mir - heute genauso wie in der Vergangenheit - absolut zugutehalten will, ist, dass ich mich nie in all den Jahren von meinen Ängsten abhalten liess. Ich habe die Dinge trotzdem immer in Angriff genommen, genauso wie ich auf diese lange Reise aufgebrochen bin.

Danke Ina - das nehme ich mir zu Herzen (und zum Nabel ;-))

Im Flensburger Heft FH113 Gefühle 2 kommt das Mutwesen höchstpersönlich zu Wort und erklärt die Hintergründe in einem Interview geführt von Wolfgang Weirauch:

Mut: Mut ist auch heute noch eine wichtige Tugend. Mut ist für Mitteleuropa die in die Zukunft hineinführende Tugend, vor allem der persönliche Mut. Ich meine nicht den Mut einer Gruppe, das mutvolle Agieren aus einer Meute heraus. Der Mut aus der Meute heraus ist heute ganz dunkel geworden. Dieser war aber nicht immer so dunkel wie heute.(...)Mut ist eine Haltung.

W.W: Der Begriff Mut kommt in ungeheuer vielen Variationen vor, u.a. bei Eigenschaften die mit dem Gemüt zusammenhängen. Was ist eigentlich das Gemüt?

Mut: Das Gemüt ist das , was im Herzen vor sich geht, was im Herzen verstanden wird, was im Herzen erlebt wird. Das hat eine ganze Menge mit dem Mutraum im Menschen zu tun. Der mitteleuropäische Mensch hat den Verstand entwickelt, der nordische Mensch hat dagegen eher das Gemüt entwickelt. Das Gemüt ist mittlerweile ein wenig verkommen als Begriff, weil es mit Gemütlichkeit indentifiziert wird. Gemüt ist fast das einzige deutsche Wort, welches in keine andere Sprache übersetzbar ist. Gemüt ist die Herzensstärke, und es wird nur dann gemütlich, wenn Dein Herz zufrieden ist. (...)

oder auch sehr interssant:

Mut: Sünde ist ein Begriff in der heutigen Zeit, in der ihr den persönlichen Mut entwickelt, der ziemlich unsinnig geworden ist. Sünde ist ein Begriff, der mit eurer Kultur nichts zu tun hat. Und dies gilt für Erbsünde, Todsünde und für die allgemeine Sünde. Das sogenannte sündige Leben hat allein mit der Persönlichkeit zu tun, aber wenn die Persönlichkeit in diese Begrifflichkeiten gezwungen wird, dann wird sie in etwas hineingezwungen, was aus Moralvorstellungen kommt, die die Individualität sich nicht selbst gegeben hat.

Ausserdem begründen sie sich nicht aus sich heraus. Insofern hat die Sünde mit dem persönlichen Mut nichts zu tun. Sie wird an dieser Stelle unsinnig. Sie füht zu einer Kollektivierung, zum Entzug der persönlichen Freiheit, was dem Zeitgeist und der momentanen Anforderung an die Menschen vollständig widerspricht.

WW: Kannst du einmal schildern, inwieweit der Mut mit dem Willen des Menschen zusammenhängt, speziell mit dem freien Willen?

Mut: Sehr viel. Ohne die Freiheit und ohne den Willen, frei zu sein, könntet ihr nicht mutig sein, ihr könntet euren freien Willen nicht leben. In der heutigen Zeit kann man nicht mehr ohne Mut voranschreiten; wer die Individualität entwickeln will, braucht persönlichen Mut, und ohne die Freiheit des Individuums kann man keinen Mut entwickeln, und ohne Mut kann man keine Freiheit des Individuums entwickeln.

Die Menschen sind so individuell wie keine einzige mir bekannte geistige Form vorher, und daher brauchen sie, um die fortschreitenden Kräfte zu nutzen und diese entwickeln zu können, die Freiheit, den Mut. Mut und Freiheit gehen in der heutigen Zeit miteinander.(...)

W.W. Sind die heutigen Menschen eher mutig oder nicht so mutig?

Mut: Wer sich in der heutigen Zeit inkarniert, ist schon ziemlich mutig. Eigentlich sind die heutigen Menschen auf der Suche nach dem persönlichen Mut. Es ist eine der Standartaufgaben in der modernen Biographie, den Mut zu entwickeln und mit den verschiedenen Spielarten des Mutes umzugehen. Die heutige Zeit ist schwer auszuhalten. Und wer sie aushält ist schon ziemlich mutig.(...)

W.W.: Hast du noch einen Tip für den heutigen Menschen, wie er seinen Mut entwickeln kann?

Mut: Hör auf Dein Herz! Im Schlag Deines Herzens spricht es Dir Mut zu! Lebensmut!

Gleichzeitig erscheint mir der Mut in Gestalt der Sheela na Gig, ein Aspekt der schwarzen Göttin, die irisch-keltische Göttin des Schutzes, der Geburt, des Todes, der Fruchtbarkeit, der Lebensfreude und der weiblichen Kraft und übermittelt mir in Katharina Waibels wunderbares Kartenorakel wilde weiber wünsche die Botschaft:

Öffne dich, begegne deiner Angst, du bist so weit.

Die Göttin fordert uns auf, unserem intuitiven Wissen zu vertrauen und die richtigen Entscheidungen zu treffen, endlich eins mit uns zu sein und alle unsere Kräfte zu entfalten.

Ihr bleibt nichts verborgen, ein Blick in ihre Augen lässt uns erkennen, wer wir wirklich sind - welche Verhaltensweisen, Zwänge und Konventionen behindern unser Wachstum? Was brauchen wir wirklich?

Wir sollen uns in den Kreislauf des Lebens einreihen und alles sterben lassen, was nicht mehr förderlich ist. Als Lohn verspricht sie uns Energie, Kraft, Wildheit und Selbstachtung, Lebenslust, unverschämte Lust, Exstase und pure Dynamik!

Und sie stellt uns viele Fragen:

Sind wir bereit, diesen Weg in die eigenen Tiefen zu gehen?

Wie sieht unsere Lebensgeschichte aus? Kommen Verluste und Trauer vor?

Mutige Neuanfäng?

Herrlich unvernünftige Liebschaften und Abenteuer unterm Sternenhimmel?

Die grosse Liebe? Verlorene Träume?

Gibt es Wünsche, für die es schon lange zu spät ist?

Musstest du dem Tod in die Augen schauen als du noch viel zu jung dafür warst?

Fehlgeburten?

Zurückgegebene Kinder?

Was könnte deine Vulva alles erzählen?

Und wie war dein Umgang mit der Natur?

Todbringend oder lebensspendend?

Danke liebe Katharina für Deine Inspirationen und Deine mannigfachen Mutquellen!

Unsere Verbündeten, die Pflanzendevas stellen uns für diese Mut-Arbeit im Herbst ihre Hilfe zur Verfügung, jetzt ist Zeit für Holunderlikör, Holundermus oder Holderbrägel, den mein Vater besonders gern hatte.

Rezept für Holderbrägel oder Holundermus:

1 EL Butter mit 2 Essl Mehl anschwitzen, mit ca 2 dl Wasser ablöschen, 1/2 kg abgezupfte Holunderbeeren und 120g Zucker und 1 Prise Salz dazugeben und ca 5 Min köcheln. Der Brei sollte dickflüssig sein. Kann noch mit Milch oder Rahm verfeinert und warm oder kalt genossen werden

So schmackhaft können wir uns Mut anessen!

Wahrlich, wir alle können ihn gut brauchen - also: nur (Lebens-)Mut und en Guete! ;-)

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Texte in kursiv: jeweilige Ausschnitte aus erwähnten Büchern und Schriften

Fotos: moderne Kunst aus der Ausstellung im Kunstmuseum St. Gallen über die Künstler Arp - Matisse - Gehr,

Figurinen und Sündenfallbilder aus der Ausstellung im Jüdischen Museum Hohenems, Die weibliche Seite Gottes

Karte Sheela na Gig aus WildeWeiberWünsche von Katharina Waibel

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